Warum am Ende alles auf Biochemie und Mineralien hinausläuft

Warum am Ende alles auf Biochemie und Mineralien hinausläuft

Von Jannika Dänzer, Medizinstudentin und Biochemie-Expertin  von the Minerals

Zu Beginn eine kleine Vorstellung. Ich bin Jannika, aufgewachsen im Süden von Deutschland und mittlerweile für das Medizinstudium in Leipzig. Schon im Kindesalter hat sich durch meine Liebe zum Sport und das Bestreben nach guten akademischen Leistungen die Frage gestellt, welchen Einfluss hier die Ernährung nimmt. Sowohl auf die körperliche, als auch die mentale Leistungsfähigkeit. Über die Jahre haben sich in diesem Lernprozess eine ganze Menge an Büchern, Studien und Stunden wissenschaftlichen Austauschs mit anderen angesammelt, um ein besseres Verständnis für den menschlichen Körper und das, was er für optimale Leistungsfähigkeit braucht, zu erhalten. Denn die Frage, die ich mich mir immer gestellt habe, ist, ob es wirklich normal sein sollte, morgens müde aufzuwachen und den Vormittag nur mit mindestens drei Tassen Kaffee zu überstehen, keine körperliche Energie für Bewegung, geschweige denn emotionale Energie für soziale Kontakte zu haben oder, ob dieses neue Normal zwar überall Einzug nimmt, jedoch nicht das eigene Normal werden muss. Ganz nach dem Motto: „Just because it’s common, doesn’t mean it’s normal“.

Innerhalb dieses Lernprozesses traf ich unter anderem auf Dave, der sich ganz ausführlich mit einem speziellen Thema beschäftigte, das ich zu diesem Zeitpunkt zugegebenermaßen vernachlässigt habe. Es ging um die in Vergessenheit geratenen Mineralstoffe. Die meisten wissen zwar noch um die Wichtigkeit des Magnesiums, spätestens, wenn sie von Muskelkrämpfen geplagt werden, aber auf die Frage, welche weiteren Mineralstoffe wir benötigen, haben die meisten keine Antwort. So ist es auch dazu gekommen, dass wir in Salz (chemisch das Natriumchlorid) ausschließlich den Übeltäter für Diagnosen, wie Bluthochdruck, sehen, dabei aber vergessen, dass es nie ein einziger Mineralstoff ist, der uns krankmacht, sondern viel mehr das Verhältnis der verschiedenen Mineralstoffe, die außer Balance geraten sind.

Ein Mineralstoff, welches eine besonders wichtige Rolle spielt, häufig aber in Vergessenheit gerät, ist Kalium. Es soll hier als Beispiel dienen, wie viel Potential in Mineralstoffen steckt, wenn sie gut aufeinander abgestimmt und in den adäquaten Mengen vorliegen. Kalium ist nämlich entscheidend an der Regulierung von Membranpotenzialen, Muskelkontraktionen, dem Blutdruck, der Glucosehomöostase und vielen weiteren Funktionen, wie dem Knochenstoffwechsel oder der Entgiftungsfunktion des Körpers, beteiligt. Und trotzdem ist Kalium kaum bekannt.

So sind Kaliumionen essentiell für die Aufrechterhaltung des Membranpotenzials von Zellen. Bei der Erregung einer Nervenzelle strömen Kaliumionen aus der Zelle, was zur Repolarisation der Membran führt und somit die Weiterleitung von Nervenimpulsen ermöglicht (Hille, 2001). Ohne die Weiterleitung von Nervenimpulsen, sprich ohne ausreichend Kalium, könnten wir nicht einmal den kleinen Finger bewegen. Wichtig hierbei ist aber auch, dass Kalium nicht alleine wirkt, sondern Natrium als Gegenspieler braucht. Denn wenn es einen Einschaltknopf für Nervenimpulse gibt, muss es auch einen Ausschaltknopf geben. Darüber hinaus wurde in einer Untersuchung von Rude et al. (2009) festgestellt, dass Magnesium hierbei ebenfalls mehr als essentiell ist. Es hilft, nämlich die elektrochemische Balance der Nervenzellen aufrechtzuerhalten, was für die ordnungsgemäße Funktion der Nervenimpulse notwendig ist.

Weiterhin benötigen wir Kalium für die Regulierung des Elektrolytgleichgewichts. In diesem Kontext arbeitet Kalium synergistisch mit Natrium und Chlorid, um den osmotischen Druck und das Volumen der Körperflüssigkeiten zu kontrollieren (Weir et al., 1998). Es zeigt sich hier erneut, dass wir nicht nur Kalium alleine in Form von Pulver oder Kapseln zu uns nehmen sollten, sondern dass ein Verständnis für das Zusammenspiel mit weiteren Mineralstoffen und Cofaktoren benötigt wird.

Für viele sicherlich mit am interessantesten: Kalium spielt ebenfalls eine Rolle bei der Blutdruckregulation, indem es den blutdrucksteigernden Effekt von Natrium antagonisiert und die Vasodilatation durch Stimulierung des endothelialen Stickstoffmonoxid (NO)-Systems fördert (Whelton et al., 2012). Interessant deshalb, da diejenigen, die die Diagnose Bluthochdruck erhalten haben und neben Tabletten weiterhin nur die Empfehlung erhalten, weniger Salz (Natrium) aufzunehmen, oftmals nicht um die Tatsache wissen, dass nicht Natrium alleine Bluthochdruck verursacht, sondern ein gestörtes Verhältnis der Elektrolyte.

Ähnliche Verwirrung herrscht heutzutage auch bei dem Thema gesunde Fette, welches hier als kurzer Vergleich dienen soll. So hört man oft die Aussage, dass zu viel tierische Fette, vor allem gesättigte Fettsäuren, die Übeltäter seien, die Verkalkung der Arterien begünstigen und in diesem Zusammenhang mitverantwortlich für Herzkreislauferkrankungen sind. Die Wahrheit ist ist hier jedoch, ähnlich wie bei den verschiedenen Elektrolyten, nicht so schwarz-weiß, wie es dargestellt wird. So besitzen gesättigte Fettsäuren ihre Berechtigung in einer gesunden Ernährung und sind mittlerweile vollkommen von ihrem schlechten Ruf als Übeltäter rehabilitiert. Denn bekannt ist hier: das Verhältnis von gesättigten- zu einfach ungesättigten Fettsäuren ist von Bedeutung. Das Zeigen auch Studien, wie jene von Jakobsen et al. (2009), die herausfand, dass ein ausgewogenes Verhältnis von gesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren in der Ernährung mit einem niedrigeren Risiko für koronare Herzkrankheiten verbunden ist.

Darüber hinaus hat eine Forschung von Mensink et al. (2003) gezeigt, dass das richtige Verhältnis dieser Fettsäuren positive Auswirkungen auf die Blutfettwerte hat. Ihre Ergebnisse legen nahe, dass eine ausgewogene (und hierauf liegt meine Betonung) Zufuhr von gesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren zu einem günstigeren Profil von Lipoproteinen und Cholesterin führt, was wiederum das Risiko für Herz- Kreislauf-Erkrankungen mindert.

Verdeutlichen soll das Ganze eines: Es kommt zwar zu Problemen, wenn ein gewisser Mineralstoff im Mangel ist, jedoch ist es meist nicht zielführend, alleine diesen Mineralstoff zuzuführen, sondern eine Frage des Verhältnisses mit anderen Mineralstoffen. Das ist auch der entscheidende Grund, warum in den von Dave entwickelten Mineralien-Mischungen nicht nur Magnesium einzeln enthalten ist, sondern bewusst auf eine Kombination mit Kalium und Natrium gesetzt wurde, denn biochemisch agiert nicht nur ein Mineralstoff alleine, sondern die Elektrolyte regulieren sich gegenseitig, spielen zusammen, um auf diese Weise körperliche und geistige Leistungsfähigkeit an die verschiedenen Anforderungen des alltäglichen Lebens anzupassen.

In diesem Sinne wünsche ich euch ganz viel Spaß mit den neuen Mischungen :)

Kontaktiere mich, wenn du Fragen zum Blogbeitrag oder zu den Produkten von the Minerals hast.

Eure Jannika

Und hier noch fix die Quellen einmal aufgelistet:

Hille, B. (2001). Ion Channels of Excitable Membranes. Sinauer Associates.

Rude, R. K., Gruber, H. E., Norton, H. J., Wei, L. Y., Frausto, A., & Kilburn, J. (2009). Reduction of dietary magnesium intake to 10% of the nutrient requirement disrupts bone and mineral metabolism in the rat. Bone.

Weir, M. R., & Baker, P. B. (1998). The rationale for differing dietary sodium recommendations in high-risk subgroups and the general population. Journal of Human Hypertension, 12(10), 667-671.

Whelton, P. K., He, J., Appel, L. J., Cutler, J. A., Havas, S., Kotchen, T. A., ... & Karimbakas, J. (2012). Primary prevention of hypertension: clinical and public health advisory from The National High Blood Pressure Education Program. JAMA, 288(15), 1882-1888.

Jakobsen, M. U., O’Reilly, E. J., Heitmann, B. L., Pereira, M. A., Bälter, K., Fraser, G. E., ... & Ascherio, A. (2009). Major types of dietary fat and risk of coronary heart disease: a pooled analysis of 11 cohort studies. The American Journal of Clinical Nutrition, 89(5), 1425-1432.

Mensink, R. P., Zock, P. L., Kester, A. D., & Katan, M. B. (2003). Effects of dietary fatty acids and carbohydrates on the ratio of serum total to HDL cholesterol and on serum lipids and apolipoproteins: a meta-analysis of 60 controlled trials. The American Journal of Clinical Nutrition, 77(5), 1146-1155.

Barbagallo, M., & Dominguez, L. J. (2010). Magnesium and aging. Current Pharmaceutical Design, 16(7), 832-839.

de Baaij, J. H., Hoenderop, J. G., & Bindels, R. J. (2015). Magnesium in man: implications for health and disease. Physiological Reviews, 95(1), 1-46.

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